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Don Juan. Erschöpfte Männer 2020

Text und Regie: Jualia Haenni
Dramaturgie: Anouk Gyssler
Bühne und Kostüm: Kerstin Griesshaber
Technik: Luca Schaffer

Die Badener Autorin Julia Haenni bringt im Theater Tuchlaube in Aarau ihr Stück "Don Juan. Erschöpfte Männer" zur Uraufführung: einen leichtfüssigen Abgesang auf den Männerwahn.

Unter einem Don Juan versteht man gemeinhin einen Frauenhelden, einen Playboy, Salonlöwen, Ladykiller, Schürzenjäger, Herzensbrecher. Die Badener Autorin Julia Haenni bricht ihm schon im Titel ihres Stücks das Genick. Mehr noch: Sie nimmt nicht nur dem einen, sondern gleich allen solchen Don Juans den verführerischen Schwung und nennt sie "erschöpfte Männer".

Auch wenn die fünf Jungs (Dominik Blumer, Stephan Eberhard, Matthias Koch, Simon Labhart, Mirza Šakic) mit nacktem Oberkörper und in strammen Unterhosen einen anderen Eindruck vermitteln wollen, fehlt er ihnen eben, der besagte Schwung. Sie erzählen die Geschichte von Don Juan, dem die Frauen zu Füssen liegen. Das versuchen sie synchron und mit geschwellter Brust. Ohne Erfolg. Ihr Held erleidet schon im ersten Teil Schiffbruch und sie mit ihm.

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Robin Hood
Luzerner Theater 2017

Regie: Maximilian Merker

Starke Anfänge sind ein Markenzeichen des Luzerner Theaters unter der Intendanz von Benedikt von Peter. Gezielt unterlaufen sie die Grenze vom Alltag hinein in die Kunstwelt des Theaters. Ob Party-Auftakt zu «Rigoletto» oder gemeinsames Backen zu Beginn der Kinderoper «Hänsel und Gretel»: Der niederschwellige Zugang zum Theater ist wichtig gerade für ein junges Publikum. Und findet eine Fortsetzung im Kinderstück zur Vorweihnachtszeit. Als solches hatte gestern John von Düffels «Robin Hood» auf der grossen Bühne Premiere.

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Balkanbaby
Gessnerallee 2019

Regie: Timo Krstin
Dramaturgie: Liliane Koch
Bühne: Lukas Sander
Animation: Anja Kofmel

Die Arbeiterklasse ist verschwunden, es lebe die Arbeiterklasse! Die K.U.R.S.K beginnt mit «Balkanbaby!» ihren Dreistückezyklus über Klasse und Politik. Die Suche führt zuerst auf den Balkan, dorthin, wo einmal die jugoslawischen Kommunisten versucht haben, Menschen unterschiedlichster Religionen, Kulturen und Identitäten unter dem Mantel der Arbeiter*innen-Solidarität auf ein gemeinsames Ziel hin einzuschwören – mit bekanntem Ausgang. Mirza Šakić, Bosnier und Immigrant in die Schweiz, und Timo Krstin, Serbe und deutscher Migrant in Zürich, verfolgen die sogenannten Gastarbeiterbiographien ihrer Familien, legen dar, wie Arbeiterklasse und Diversitätspolitik einmal zusammengehörten, und wie sie auf dem langen Weg der Migration ins bürgerliche Milieu mit Gewalt getrennt wurden. Rahel Sternberg widerspricht.
Für Balkanbaby! arbeitet die K.U.R.S.K erstmalig mit der Animations- und Filmschaffenden Anja Kofmel zusammen. Ihr jüngster Animationsfilm «Chris the Swiss», in dem sie den Verstrickungen ihres Cousins Chris in den Jugoslawienkriegen nachgeht, wurde 2018 mit dem Zürcher Filmpreis und 2019 mit dem Schweizer Filmpreis honoriert.

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Ödipus Stadt
Luzerner Theater 2016

Regie: Anja Behrens

Die Box ist für «Ödipus Stadt» so eingerichtet, dass das sehr gemischte Publikum auf den Stufen seitens der Jesuitenkirche Platz nimmt. Mehr als ein Dutzend verschiedengrosse, rostige Blöcke stehen auf der Bühne. Als das Stück beginnt, lösen sich die Schauspieler aus den Blöcken heraus, steigen über sie hinweg, ein starkes erstes Bild, welches den Zuschauern auch die Möglichkeit gibt, die Spieler des neuen Ensembles ein erstes Mal kennenzulernen.

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What about Nora?
Luzerner Theater 2016

Regie: Bram Jansen

In der Box des Luzerner Theaters beginnt die Nora dort, wo sie bei Ibsen aufhört. Nora erklärt ihrem konsternierten Gatten Thorvald Helmer, dass sie ihn und die ­Kinder verlässt. Nur ein Wunder könne sie wieder zurückbringen. Doch Nora glaubt nach acht Ehejahren an keine Wunder mehr.
Das Ende ist ein Neuanfang. Nicht nur für Nora, die sich mit ihrem Ausbruch aus dem Korsett der bürgerlichen Konventionen die Freiheit nimmt, künftig selbstbestimmt zu leben. «Ich muss ganz allein stehen, wenn ich mich mit mir selbst und mit der Aussenwelt zurechtfinden soll! ... was die Welt sagt und was in den Büchern steht, das kann nicht länger massgebend für mich sein.»

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Die lächerliche Finsternis
Theater der Künste Zürich 2016

Regie: Christina Rast

Hörspiel von Wolfram Lotz

Ich träumte, ich führe mit dem Boot den Fluss hinauf. Da tat sich über dem Fluss eine große Öffnung auf, einer Höhle ähnlich. Ich erschrak für einen Moment, aber weil es mein Auftrag verlangte, fuhr ich weiter. Als ich hineinfuhr begriff ich, dass diese Öffnung nichts anderes war als mein eigener Anus. Und auch wenn das seltsam klingt: Es erschien mir nicht besonders ungewöhnlich (denn im Traum herrschen andere Gesetze als in der Wirklichkeit). Ich fuhr also weiter, um mich herum diese wuchernde Wildnis, immer weiter, den Fluss hinauf, tiefer hinein in mein Gedärm, in meinen Körper, in diese merkwürdige Natur.

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Kollaps
Schauspielhaus Zürich 2015

Regie: Zino Wey

Zuerst war es das Internet, das ausfiel. Dann war es die gesamte Stromverbindung, die nicht mehr funktionierte, und schliesslich fielen tote Vögel vom Himmel. Als dann noch von giftigen Gasen die Rede war, war das Weltuntergangsszenario perfekt … Philipp Löhle erzählt die Lebensentwürfe von fünf Menschen, die auf einmal in einen Ausnahmezustand geraten und anfangen, sich und ihr Leben neu zu überdenken. Denn was zählt wirklich, wenn die Welt auf einmal untergeht? „Nie mehr aufstehen müssen. Nie mehr schlafen müssen. Nie mehr gehen müssen. Nie mehr bleiben müssen. Nie mehr Geld verdienen müssen. Nie mehr freundlich sein müssen. Nie mehr lügen müssen. Nie mehr glücklich sein müssen. Nie mehr fit sein müssen. Nie mehr schön sein müssen. Nie mehr frisch geduscht sein müssen. Nie mehr zahlen müssen. Nie mehr Trinkgeld geben müssen. Nie mehr Mitleid haben müssen. Nie mehr jemanden ausreden lassen müssen. Nie mehr informiert sein müssen. Nie mehr arbeiten müssen. Nie mehr besser sein müssen. Nie mehr eine Meinung haben müssen. Nie mehr kochen müssen. Nie mehr essen müssen. Nie mehr pünktlich sein müssen. Nie mehr helfen müssen. Nie mehr fragen müssen. Nie mehr wissen müssen. Nie mehr weitermachen müssen.“ (Philipp Löhle) Philipp Löhle, geboren 1978 in Ravensburg, studierte Geschichte, Theater- und Medienwissenschaft und Deutsche Literatur in Erlangen und Rom. Für sein erstes Stück „Genannt Gospodin“ wurde der Autor mit dem Förderpreis des Bundesverbands der Deutschen Industrie ausgezeichnet. 2007 gewann er den Werkauftrag des Theatertreffen-Stückemarkts und sein Stück „Lilly Link“ wurde 2008 mit dem Jurypreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet. Er war mehrfach für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert: 2008 für „Genannt Gospodin“, 2012 für „Das Ding“, das mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde, und 2014 für „Du (Normen)“. Zino Wey, geboren 1988 in Basel, war Regieassistent an den Münchner Kammerspielen, wo er mehrere eigene Projekte inszenierte (u.a. „Die graue Stunde“ von Ágota Kristóf). Seit 2014 arbeitet er als freier Regisseur u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Theater Mannheim und an der Kaserne Basel.

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